Wolfgang U. Schütte: Mein Lebensgepäck heißt Humor … Lene Voigts Biografie.
Ein Dokumentarstück. Mit Fotos der Erstaufführung und einem Nachwort von Norbert Molkenbur sowie den illustrierten tabellarischen biographischen Daten von Lene Voigt.
Eine Publikation der Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke. 2., durchgesehene Auflage, 60 Seiten, ISBN 3-928833-53-7, 6,50 € (zzgl. eventuelle Versandkosten).
Bestellungen bitte per Post oder e-mail an die Lene-Voigt-Gesellschaft e.V.
Lene Voigt: Bargarohle, Bärchschaft un säggs´sches Ginsdlrblud. Hrsg. von Wolfang U. Schütte, Leipzig, Verlag Zentralhaus-Publikation 1983 (nur antiquarisch zu erwerben)
Lene Voigt: Mally der Familienschreck. Hrsg. u. Nachwort Wolfgang U. Schütte, Berlin, Verlag Tribüne 1987 (nur antiquarisch zu erwerben)
Lene Voigt: `s war ämal Hrsg. von Wolfgang U. Schütte, Leipzig, Bücherei Sächsischer Miniaturen Band 2, zp-Verlag 1988. Weitere Auflagen: Sachsenbuch Verlagsgesellschaft mbh. Lizenzausgabe als Heyne Mini, 1998, ISBN 3-453-13926-7 (vergriffen)
Lene Voigt/Gerhard Hopf: Wo de Bleisse blädscherd… Herausgegeben von Monica Schütte, Leipzig, Sachsenbuch 1990 (nur antiquarisch zu erwerben)
Lene Voigt: Vom Pleißestrand nach Helgoland, Leipzig, Sachsenbuch 1990, ISBN 3-910148-01-8
Das Große Lene Voigt Buch. Herausgegeben von Monica und Wolfgang U. Schütte, Leipzig, Sachsenbuch 1991, 2. durchgesehene Auflage 1997, ISBN 3-910148-23-9
Wolfgang U. Schütte: Ein Sachsenbuch, Husum Verlag 1995
Lene Voigt: Nu grade! Herausgegeben von Wolfgang U. Schütte, Leipzig, Connewitzer Verlagsbuchhandlung 1996 (vergriffen)
Monica & Wolfgang U. Schütte: Wie Brausepulver im Nachtgeschirr – Ein Porträt der satirischen Wochenschrift »Der Drache«. Leipzig, Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2002, ISBN 3-928833-37-5
Lene Voigt: Weibergespräche. Ein biografischer Spaziergang von Wolfgang U. Schütte. Buchverlag für die Frau 2008. I)SBN 978-3-89798-235-2. 5,00 €
Lene Voigts Kochbuch. Vereinfachtes Kochbuch der Prager Deutschen Kochschule. Mit Texten rund ums Essen von Lene Voigt. Leipzig, Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2000, ISBN 3-928833-20-0
Gisela Oechelhaeuser singt und spielt Lene Voigt. CD. Lene-Voigt-Gesellschafte e. V. 2002
Max und Lene und der Drache. Ausgewählte Arbeiten von Max Schwimmer und Lene Voigt. Connewitzer Verlagsbuchhandlung 2003, ISBN 3-928833-81-2
Lene Voigt & Der Lustige Sachse. Eine Auswahl. Reprint. Herausgegeben von Wolfgang U. Schütte und Gabriele Trillhaase. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke 2004, ISBN 3-937799-04-4
Lene Voigt & Der gemütliche Sachse. Eine Auswahl. Reprint. Herausgegeben von Wolfgang U. Schütte und Gabriele Trillhaase. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke 2008. ISBN 978-3-937799-34-6. 9,90 €
Das kleine Lene Voigt Buch.
Herausgegeben von der Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. Mit Ill. Von Phillip Janta. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hike 2007. ISBN 978-3-937799-18-6. 14,00 €.
Da sank där arme Jingling als Leiche uffs Barkett… Ausgewählte klassische Ballladen im Wettstreit mit Lene Voigts „Säk´schen Balladen“.
Herausgegeben von Monica und Wolfgang U. Schütte und Gabriele Trillhaase. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke 2006. ISBN 978-3-937799-29-2. 9,90 €
Lene Voigt: 1955er Musenkinder.
Reprint. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke 2006. ISBN 978-3-928833-18-9. 7,50 €
Lene Voigt: Sächsischer Kleinkram. Reprint. Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke 2006. ISBN 978-3-937799-24-7. 7,50 €
Neue Ergebnisse der Lene-Voigt-Forschung, Information über Veranstaltungen und Aktivitäten der Lene-Voigt-Gesellschaft e.V.
Herausgeber: Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. Leipzig
Redaktion im Auftrage des Vorstandes: Monica und Wolfgang U. Schütte, Gabriele Trillhaase
Erscheinungsweise: in loser Folge zweimal jährlich
Preis: 2,60 €, für Mitglieder der Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. kostenlos
Verkauf und Vertrieb:
Connewitzer Verlagsbuchhandlung
Specks Hof
Schuhmachergässchen 4
04109 Leipzig
Telefon: +49 341/960 34 47
e-mail: lvg@cvb.de
1935
Bist mein Mädel, bist mein Kind.
Manchmal bin ich auch das deine.
Wechselvoll die Fälle sind:
Mal bist du, mal ich die Kleine.
Und so sind wir zwanzig Jahr
Miteinander schon geschritten.
War die eine in Gefahr,
Hat die and’re mitgelitten.
Deine Augen hell und kühl
Waren Wächter meinem Pfade,
Lenkten sicher mein Gefühl,
Als Verworrenes mir nahte.
Bist mein Mädel, bist mein Kind.
Manchmal bin ich auch das deine.
Wechselvoll die Fälle sind:
Mal bist du, mal ich die Kleine.
1933
Kennen Sie das Fräulein Möchtwersein? O bitte, seien Sie nicht so rasch im Verneinen; denken Sie erst einmal darüber nach. Sie kennen die Dame nämlich ganz bestimmt.
Fräulein Möchtwersein liebt es, sich ständig mit dem Nimbus recht vornehmer Bekanntschaften zu umgeben. Wenn sie erzählt – und sie erzählt gern und reichlich – dann hört sich das etwa so an:
»Den gestrigen Sonntag habe ich ganz nett verbracht. Schon an meiner Post hatte ich viel Freude, Herr Sanitätsrat Ballinger sandte mir ein Kärtchen aus Norwegen. Sie wissen doch, wie blendend ich mich mit dem alten Herrn verstanden habe, als ich damals im Sanatorium den Sekretärinnenposten hatte. Und dan erhielt ich noch eine Einladung für nächsten Mittwoch von Frau von Barkhoff. Gott ja, ich habe die Ärmste ja auch sträflich vernachlässigt. Und dabei war ich doch die einzige, mit der sie seinerzeit in der Stadtbank überhaupt Verkehr pflegte. Frau von Barkhoff ist ja so wählerisch in bezug auf ihren Umgang. Na, und dann bin ich so gegen 11 Uhr zur Promenadenkonzert gegangen. Wer war natürlich dort und hat sich sofort an meine Fesseln geheftet? Rechtsanwalt Mendersen. Aber es lag mir nicht viel an ihm. Ich war denn auch ordentlich froh, als ich ihn bei erster Gelegenheit wieder versetzen konnte. Bei Tomari habe ich dann zu Mittag gespeist, fabelhaften Steinbutt. Da mußte ich gleich den den Professor Dietersen denken, der mich seinerzeit in der Schiller-Runde so auffallend bevorzugt hatte, daß Grete und Suse Berg, die beiden Geheimratstöchter vor Neid auf mich fast geplatzt sind. Also, was ich sagen wollte, das gute Professorchen aß nämlich auch so leidenschaftlich gern Steinbutt. Eigentlich schändlich von mir, daß ich dem famosen alten Herrn auf seinen letzten Brief noch nicht einmal geantwortet habe. Aber unsereiner ist eben immer so schrecklich überlaufen. Da wollte ich nun glücklich am Sonnabend abend mal meine rückständige Korrespondenz erledigen und hatte schon meiner Wirtin, der Postdirektorswitwe, Auftrag zum Heizen gegeben, da läutete doch gegen Büroschluß die Prelly vom Operettentheater an, ob ich Lust hätte, sie am Abend im ›Zigeunerbaron‹ zu hören. Mein Gott, ich mochte der lieben Seele das nicht gut abschlagen. Wir hatten uns immer so nett verstanden, als sie in der früheren Wohnung meine Zimmernachbarin war. Na, und so habe ich denn auch diesen Abend wieder meine Beziehungen geopfert. Sonntag nachmittag las ich einen der neuen Romane, mit denen mich Fräulein Dr. Hellwig überhäuft, obwohl ich sie noch niemals darum gebeten habe. Sie gibt halt so viel auf mein Urteil. Abends bin ich dann ins Schauspielhaus gefahren. Bietet mir doch da in der Straßenbahn der Pfarrer Lewald seinen Platz an. Nett, nicht? Ich habe natürlich abgelehnt, aber er tat es nicht anders, ich mußte mich setzen. Die Vorstellung im Schauspielhaus war gar nicht übel. Nur in der Pause hatte ich Wut, weil mich die olle Kommerzienrätin Brenner mit in ihre Loge zerrte, und dabei hat mich der Stadtbaumeister Friedrich, unser Gegenüber, so auffallend fixiert.«
So plaudert Fräulein Möchtwersein beseligt dahin und weidet sich an der Fülle vornehmer Bekanntschaften, mit denen sie so gern protzt.
Die meisten nennen die Dame gräßlich eingebildet. Könnte man aber nicht eher das Gegenteil behaupten? Steckt nicht mehr ein tiefes Minderwertigkeitsgefühl hinter diesem krampfhaften Haschen nach ein wenig Geltung? Welcher Mensch, der auch nur in geringem Maße eigene Persönlichkeit besitzt, hat es nötig, sich mit fremden Rang und Ruhm aufzuplustern?
Nein, liebes Fräulein Möchtwersein, ich könnte Ihnen nichternstlich zürnen. (Wennschon ich Sie nicht gerade zu meinem Umgang wählen würde.)